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Channel: Kommentare zu: #003: Heute. Hier. Nur eben ganz anders.
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Von: Hobbster

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Unbeobachtet oder unkontrolliert würde ich in diesem Fall durchaus als Betrachtungswinkel definieren. Aus physikalischer Sicht ist mir der Aspekt der Zustandsänderung oder -festlegung durch Beobachtung durchaus bewusst. Aber begrenzte Kontrolle ist immer noch mehr als reine Beobachtung.
Überhaupt würde ich – würden wir jetzt explizit über die Realität oder deren Wahrnehmung reden, viele deiner Argumente genau so stehen lassen. Ich finde die Viele-Welten-Theorie ja auch toll und benutze sie gerne für Argumentationen, nur manchmal ist die Praktikabilität nicht so gegeben ;)

Ich sehe Life is Strange durchaus auch als Spiel an, bei dem es um die Steuerung des Protagonisten und von Situationen durch den Spieler geht. Insofern würde ich dem derzeit kein vollständiges physikalisches System zugrunde legen. So viel zum theoretischen Geschwafel ^^

Ich glaube, die Unterschiede zwischen uns sind gerade wirklich nur im Bereich “Wie gucke ich auf das Spiel” und weniger der Inhalt unserer Argumente und die Auswirkung. Ich stimme dir auch mit der vermutlichen Vermischung der Realitäten zu. Ich versuche nur in der Form zu argumentieren, dass wir als Kontrolleure/Beobachter von Max hier im Spiel immer nur einen Viewpoint einnehmen können und sich daher eine gewisse Linearität im Erleben eines linearen Handlungsstranges (im Sinne von der zeitlichen “Linearität” des Spielers) gibt. Und du weisst ja, der Betrachter des Systems macht die Realität aus ;)

Dass im Hintergrund durch die Verschmelzung von vielen Realitäten eine ganz andere Komplexität entsteht ist mir bewusst, jedoch suche ich in diesem Umfeld noch nach Vereinfachungen. Aber wie du schon andeutest, durch die vielen Hinweise bezüglich der nahenden Auflösung weiss ich nicht, wie weit das aufrecht zu erhalten ist ^^ Gerade das weitere Phänomen (bei dem Gronkh noch nicht angekommen ist in den Folgen) zeigt ja deutlich, dass da etwas in der Richtung passiert. Auch der Vortex als universaler Übergang (Wurmloch?), die Graffitis, die Raum- und Zeitphänomene, die Andeutungen Samuels streben ja auf so etwas hin. Aber ich sehe auch, dass diese Art physikalischer Theorien nicht unbedingt in der breiten Masse der Spieler/Zuschauer vorhanden ist und da muss eine gewisse Trivialisierung dazu kommen ^^

Und ja, in Life is Strange scheint jedes Detail eine Bedeutung zu haben. Und immer noch sehe ich viele Baustellen, bei denen ich nicht mal einen Ansatz der Interpretation habe, was es im Gesamtbild soll (warum retten wir immer und immer wieder Alyssa? Soll das nur ein running gag sein oder hat es eine Bedeutung?)

Die von dir erwähnte große Reise….ist prinzipiell kein bisschen anders als das bisherige Zurückspulen. Die Auswirkungen sind größer und aufgrund des großen zeitlichen Abstandes unvorhersehbarer und chaotischer. Aber vom Prinzip der vielen Welten eben nicht anders ^^
Aber genau deswegen sehe ich ja die Wahl, die wir hier treffen – Chloe sterben lassen oder nicht – nur noch als reine Auswirkung auf den Betrachter – und daher ja meine Reaktion, dass ich diese Schuld des Tötens von Chloe nicht auf mich laden wollte. Denn diese Zeitlinie, dieses Paralleluniversum existiert ohnehin, nur eben nicht mehr für unsere Perspektive. Insofern ist das mein Egoismus gewesen, zu ändern, was ich ändern kann und zu akzeptieren, was ich muss ^^ und den Tod Chloes wollte ich nicht akzeptieren, zumindest nicht, wenn ich ihn verursache. Meine Art es zu sehen eben. Was jetzt kommt muss sich ja noch zeigen, bei dem was jetzt kommt sind wir ja unter der Kontrolle der Entwickler.

TLDR; Ich glaube, wir reden vom selben, nur der Betrachtungswinkel/Fokuspunkt ist leicht anders ;)


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